03. bis 05. Dezember 2024 therapie MÜNCHEN

Zervikale Radikulopathie (S-18)

Mythen, Fakten und warum wir es einfach halten sollten!

10:00 - 11:30 Uhr Mi. 04. Dez.

Kurzbeschreibung

2 Unterrichtseinheiten / Fortbildungspunkte

Beschreibung

Das Ziel des Vortrags ist es den Teilnehmer*innen die zervikale Radikulopathie anamnestisch und klinisch näher zu bringen und welche Differentialdiagnosen bedacht werden müssen. Hier spielen ernsthafte Patholgien eine zentrale Rolle. Zusätzlich werden klinisch relevante Tests und ein effektives Management inkl. Behandlung und Edukation vermittelt. Die Teilnehmer*innen werden interaktiv in den Workshop eingebunden!
In der Triage von Nackenbeschwerden werden „unspezifische“ (85-95%) und „spezifische“ (5-15%) Nackenbeschwerden beschrieben. Die zervikale Radikulopathie gehört zu den nicht-ernsthaften spezifischen Nackenbeschwerden, bei der ein strukturelles oder pathologisches Problem vorliegt (Waddell 1998).
Die Prävalenz und Inzidenz der zervikalen Radikulopathie sind aufgrund der differentialdiagnostischen Schwierigkeiten nur schwer abzuschätzen (Mansfield 2020). Eine kürzlich veröffentlichte systematische Übersichtsarbeit gibt die Prävalenz mit 1-6/1000 an, wobei Männer häufiger als Frauen betroffen sind (Mansfield 2020).
Die zervikale Radikulopathie stellt für viele Kliniker*innen differentialdiagnostisch eine Herausforderung dar. Dies liegt vor allem daran, dass die Kriterien für eine zervikale Radikulopathie von Studie zu Studie variieren (Thoomes et al. 2012). Ernsthafte Pathologien wie Myelopathien, Frakturen, Tumore und entzündliche Prozesse und andere Diagnosen wie das Thoracic Outlet Syndrome (TOS), unspezifischer Nackenschmerz mit Ausstrahlungen und die neuralgische Schulteramyotrophie müssen hier als mögliche Ursachen ausgeschlossen werden.
Die Anamnese spielt in der Untersuchung eine entscheidende Rolle. So zeigt eine Studie aus dem Jahr 2002 bei der lumbalen Radikulopathie, dass die klinische Untersuchung nur noch wenig zum diagnostischen Prozess beiträgt, wenn die Anamnese detailliert durchgeführt wird (Vroomen et al. 2002). Die Anamnese ist damit der Schlüssel zur Diagnose (IFOMPT framework Cervical screening 2012). Nichtsdestotrotz gibt es eine Vielzahl an klinischen Tests, die verwendet werden können, um die Diagnose zervikale Radikulopathie zu bestätigen (Thoomes et al. 2018). Ein Test-Cluster verschiedener klinischer Tests sollte dazu verwendet werden (Guttmann et al. 2015).
Beim Management dieser Patient*innengruppe stellen sich verschiedene Fragen: 1) Sollten wir sie überhaupt behandeln? 2) Was wenn nicht? 3) Was ist der beste Weg diese Patient*innen zu behandeln / managen?
Hier gibt es eine Vielzahl an Therapien von der Physiotherapie (konservative Therapie) (Ballestero-Perez et al. 2017, Basson et al. 2017, Thoomes et al. 2022, Kjaer et al. 2020), transforaminalen Injektion (Yang et al. 2022) bis hin zu chirurgischen Interventionen Peolsson et al. 2013, Gebreyohanes et al. 2022), die alle ihre Daseinsberechtigung haben.
Aber wann ist welche Intervention indiziert und in welchen Situationen ist es sinnvoll auch mal NICHTS zu tun?

Eintritt Bemerkung

Kongressticket therapie MÜNCHEN erforderlich.

Referent

Informationen zum Programm

Veranstaltungsort

ICM - Saal 4a (Erdgeschoss)

Adresse Am Messesee 81829 München
Kontakt Website: https://locations.messe-muenchen.de/de/icm/